Freitag, 19.08.22

THE BUTCHER SISTERS – Support: Sun Eater

THE BUTCHER SISTERS – Support: Sun Eater

THE BUTCHER SISTERS

Sechs vor Testosteron strotzende Moschusochsen, behangen mit Goldketten,schwerer als ihre Stiernacken sie tragen können. Männlichkeit wird hier groß geschrieben, weil es ist
ein Namenwort. Deutschrap hat die Messlatte sehr tief gelegt, doch die sechsköpfige Hustlebande tanzt
gekonnt Limbo drunter hindurch. Mit einem Sound, der härter knallt als jeder Booster und Riffs, so fett,
als seien sie in der Massephase, ist das neue Album "Alpha & Opfah" das größte musikalische
Schwergewicht Deutschlands und die garantierte Supernova eines jeden Gendersterns. Nur das Niveau
ist tiefer als der Bass.
Spannung : **
Humor : **
Anspruch : -
Action : *************
Erotik :*
Warnhinweis: Exzessives Hören könnte Ihren Bizeps auf ungeahnte Größe wachsen lassen und bei
Frauen eine spontane Schwangerschaft hervorrufen.

Hauptschule trifft auf Sonderschule:
Hardcore und Rap können einpacken, denn diese Rechts-links-Kombination beider Genres zerberstet beide
Szenen gleichermaßen. Mit Breakdowns, die Knie zum Schlottern bringen und Bässen, die Subwoofer
zertrümmern, drückt der Sound mehr als Dwayne “The Rock“ Johnson auf der Hantelbank. Adidasanzüge,
Goldketten und Baseballkappen sind genauso ihre Markenzeichen wie das inflationäre Erwähnen ihres eigenen
Namens: TBS. Die Bewahrer der Männlichkeit und des gepflegten Proletentums sind die Stimme einer ganzen
Generation.
Mit Texten aus dem Leben mangelt es den muskelbepackten Teilzeit-Hustlern nicht an Authentizität, womit sie
sich im True-heitsgrad direkt über Manowar einordnen. Ihre Vorbilder Beavis von Beavis und Butthead und
Butthead von Beavis und Butthead spiegeln sich grundlegend in der Lyrik wider: “Weniger Inhalt ist mehr“ lautet
das Motto. So wird gezielt Wert darauf gelegt, niederste Instinkte anzusprechen, anstatt das Gehirn
überstrapazierende Themen zu behandeln. Und damit nicht genug: Ihren fehlenden Migrationshintergrund
überspielt das steroidbetankte Sextett ganz einfach mit der doppelten Portion an Macho-Gehabe.
Dicke Hose, dicker Benz, dicker Geldbeutel: Das sind die Prioritäten. Und wer diese Mukke scheiße findet, ist
auch für ein Tempolimit auf der Autobahn. Also, alle Mittelspurschleicher auf die Seite (aber bitte nach rechts)!
Das neue Album „Alpha & Opfah“ überholt alles bisher Dagewesene mit einem Affenzahn und lässt Rapper wie
kettcarfahrende Teletubbies aussehen. Nur wenn dir TBS eine Kopfnuss verpasst, sterben mehr Gehirnzellen
als bei diesem Rhythmusnick-Stiernackentraining. Wer St. Anger liebt, wird dieses Album hassen. Jeder kann
sich warm anziehen, denn diese Boys sind cooler als Slush-Eis.


SUN EATER

Kompromisslos, brachial und mit jeder Menge Wut im Bauch. SUN EATER (ehemals Impale) aus
dem Rhein-Main-Gebiet kommen mit knallhartem Deathcore-Geballer im Gepäck. Aggressives
Riffing, abrasive Vocals mischen sich mit Blast Beats und Breakdowns. Wer Lorna Shore, Chelsea
Grin und Brand of Sacrifice mag, kommt bei der Vierercombo ganz auf seine Kosten.